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Die Entdeckung des Neuron-Sees – Albaniens verborgenes Naturwunder

An der abgelegenen Südgrenze Albaniens, nahe der Kleinstadt Leskovik und nur wenige Kilometer von Griechenland entfernt, liegt ein Naturwunder, das selbst erfahrene Wissenschaftler in Erstaunen versetzt: der Neuron-See – der größte bekannte unterirdische Thermalsee der Welt. 

Eingebettet in die Atmos-Höhle, einer über 100 Meter tiefen hypogenen Schachthöhle, liegt dieser beeindruckende, von heißem, mineralreichem Wasser gespeiste See tief verborgen im Karstgestein des Balkanraums.

Wie so oft in der Geschichte großer Entdeckungen spielte auch hier der Zufall eine entscheidende Rolle. Im Sommer 2021 war ein Team tschechischer Höhlenforscher in den abgelegenen Gebirgsregionen Südalbaniens unterwegs – eigentlich auf der Suche nach bislang unkartierten Karsthöhlen und geothermisch aktiven Gesteinsformationen. Die Region rund um Leskovik, nahe der griechischen Grenze, ist für ihre geologischen Besonderheiten bekannt – doch was die Forscher hier fanden, übertraf alle Erwartungen.

Während einer Erkundungstour durch ein steiniges Hochplateau bemerkten sie plötzlich eine auffällige Erscheinung: aus einer schmalen Felsspalte stieg kontinuierlich warmer Dampf auf – ein deutliches Zeichen für thermale Aktivität tief unter der Oberfläche. Neugierig geworden, führten sie erste Temperatur- und Feuchtigkeitsmessungen durch – und stellten rasch fest, dass es sich nicht um ein gewöhnliches geothermisches Phänomen handelte. Die Luft war ungewöhnlich feucht, der Boden warm, und das Messgerät schlug deutlich aus.

Video: Entdeckung des Neuron-Sees

Innerhalb weniger Tage kehrte das Team mit professioneller Ausrüstung zurück: Kletterseile, Helme, tragbare Sensoren, 3D-Lidar-Scanner und Spezialkameras gehörten zur Ausrüstung – alles, was man braucht, um in unbekanntes Terrain vorzustoßen. Der Einstieg in die Höhle war eng, steil und gefährlich – doch was sie in der Tiefe erwartete, entschädigte für jede Mühe: Eine gigantische unterirdische Kammer öffnete sich vor ihnen, erfüllt von warmem Dampf, der in diffuses Licht getaucht war.

Im Zentrum: ein spiegelglatter, von heißem Wasser gespeister See, umgeben von mineralischen Ablagerungen an den Wänden, die im Schein der Helmlampen in verschiedenen Farben schimmerten. Die Luft war schwefelhaltig, aber nicht toxisch. Die Forscher standen am Rand eines einzigartigen Naturwunders – dem Neuron-See.

Was ursprünglich wie eine geologische Randnotiz begann, entwickelte sich rasch zur wissenschaftlichen Sensation. Noch vor Ort begann die digitale Vermessung der Höhle, erste Wasserproben wurden entnommen, und Drohnenaufnahmen machten die Dimensionen des Fundes sichtbar.

Die Entdeckung des Neuron-Sees war damit nicht nur das Ergebnis wissenschaftlicher Neugier – sondern auch der Beweis, dass die größten Entdeckungen manchmal dort warten, wo man sie am wenigsten vermutet. Tief unter der Erde, verborgen unter einer unscheinbaren Felsspalte – ein See, der der Welt bisher verborgen geblieben war.

Fakten, die beeindrucken

Die Dimensionen des Neuron-Sees sind ebenso faszinierend wie seine Entstehung:

Länge: 138 Meter

Breite: 42 Meter

Tiefe des Wassers: variierend, bis zu 12 Meter

Volumen: rund 8 Millionen Liter

Temperatur: konstant zwischen 32 und 38 Grad Celsius

Der See liegt in einer aktiven geothermischen Zone – gespeist wird er aus unterirdischen Quellen, deren mineralhaltiges Wasser sich durch das poröse Kalkgestein der Region seinen Weg bahnt. Der hohe Gehalt an Schwefelwasserstoff sorgt für eine besondere Atmosphäre: Feuchtigkeit liegt in der Luft, die Wände der Höhle sind von kristallinen Ablagerungen überzogen.

Hightech im Bauch der Erde

Die Vermessung der Höhle und des Sees erfolgte mithilfe modernster Technologie: 3D-Lidar-Scanner, Unterwasser-Sonare und mobile Drohnen mit Infrarotkamera kamen zum Einsatz. Ein virtuelles Modell des Sees wurde erstellt, das inzwischen in Fachkreisen weltweit diskutiert wird. Auch die Deutsche Geologische Gesellschaft (DGGV), die Universität Tirana sowie internationale Institute aus Österreich und Tschechien beteiligen sich inzwischen an der Erforschung des Phänomens.

Ein Ort voller Fragen und Möglichkeiten

Der Neuron-See wirft viele Fragen auf: Wie alt ist er? Welche chemischen Prozesse laufen in seinem Inneren ab? Gibt es mikrobiologisches Leben, das sich an die extremen Bedingungen angepasst hat?

Doch nicht nur die Wissenschaft ist fasziniert. Auch der albanische Tourismus blickt auf den Fund. Zwar ist die Höhle aktuell nicht öffentlich zugänglich – zu gefährlich und sensibel ist das Umfeld –, doch Konzepte für geführte Expeditionen oder virtuelle Touren sind bereits in Planung.

Albanien – ein geologischer Geheimtipp im Herzen Europas

Die Entdeckung des Neuron-Sees macht deutlich, was Kenner und Geologen schon lange vermuten: Albanien ist eines der spannendsten geologischen Reiseziele Europas – reich an unberührter Natur, komplexen Karstformationen, unterirdischen Flusssystemen und thermalen Quellen, die tief unter der Erdoberfläche seit Jahrtausenden aktiv sind.

Obwohl viele Reisende Albanien vor allem mit traumhaften Küsten, eindrucksvollen Berglandschaften und reichem kulturellem Erbe verbinden, verbirgt sich unter der Oberfläche ein faszinierendes geologisches Wunderland. Wer etwa ein Ferienhaus in Albanien mietet, ahnt oft nicht, dass nur wenige Kilometer entfernt unterirdische Naturphänomene schlummern, die weltweit einzigartig sind.

Ein beeindruckendes Beispiel ist dieser Neuron-See in der Atmos-Höhle – ein unterirdischer Thermalsee, der das enorme geologische Potenzial des Landes eindrucksvoll unter Beweis stellt. Die südliche Balkanregion liegt an einer aktiven geologischen Bruchzone und zählt damit zu den spannendsten Hotspots für geothermische Aktivität und seltene geologische Formationen in Europa.

Was Albanien so besonders macht, ist nicht nur die Vielfalt an natürlichen Erscheinungen, sondern auch ihr weitgehender Ursprungszustand: Viele Höhlen, Thermalquellen und Gesteinsformationen sind bislang kaum erforscht oder touristisch erschlossen – ein echtes Paradies für Abenteurer, Forscher und Naturfreunde.

In einer Zeit, in der fast jeder Winkel der Erde digital vermessen scheint, bietet ein Albanien Urlaub mit seinen geologischen Geheimnissen eine wohltuende Ausnahme. Es erinnert uns daran, dass es noch Orte gibt, die nicht gegoogelt, sondern entdeckt werden wollen. Und vielleicht ist genau das der wahre Luxus unserer Zeit: das Staunen über das Unbekannte – im Bauch der Erde, im Herzen Albaniens.

Weitere Informationen und visuelle 3D-Modelle des Neuron-Sees finden sich auf den Seiten der DGGV, der albanischen Tourismusbehörde sowie auf spezialisierten YouTube-Kanälen und bei Telepolis, KOHA und Scinexx.

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